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Das Pantheon

'Ich liebe die Straßen, die Winkel, die Treppen, die stillen Höfe mit Urnen, Efeu und Laren und die lauten Plätze mit den tollkühnen Lambrettafahrern, ich liebe die kleine hochmütige Kommunistin der Piazza Rotonda, ich liebe die blanke Espressobar.' Wolfgang Koeppen aus dem Roman 'Der Tod in Rom'

Das Pantheon befindet sich an der Piazza della Rotonda und ist auf den ersten Blick ein wenig unscheinbar und grau, aber wenn man es betritt, weiß man, warum das einstige Heiligtum aller Gottheiten eines der größten Bauwerke Roms ist. Eines der spirituellesten antiken Bauwerke Roms ebenso.

Bauwerkliches Meisterstück - die Rotonda des Pantheons

Erbaut wurde das Pantheon ursprünglich von Marcus Agrippa im Jahre 27 vor Christus als herkömmlicher Tempel. Der Begriff Pantheon wurde dabei aus dem griechischen abgeleitet. 'Pan' stehend für Alles und 'theos' für Gott. Damit wurde der Tempel allen, von den Römern verehrten, Göttern geweiht.

Nach einem Blitzeinschlag brannte das Pantheon im Jahre 110 nach Christus ab. Erst Kaiser Hadrian, der vierzehnte römischer Kaiser und ein Ziehsohn von Kaiser Trajan, der bekannt dafür war seinem Volk Wohlstand zu bescheren und Infrastrukturen aufzubauen, ließ das Pantheon um das Jahr 119 nach Christus wieder aufbauen. Kaiser Hadrian verdanken wir die beeindrucke Kuppel, wie wir sie heute kennen. Die Kuppel, die Rotonda, stellt eine bauliche Meisterleistung der römischen Antike dar. In der heutigen Zeit würde man ohne Computervermessungen und etliche Berechnungen nicht dieses Wunderwerk schaffen können.

Blick auf das unscheinbar wirkende Pantheon

Die prachtvolle Kuppel hat einen Durchmesser von 43 m, eine Höhe von 24 m und ist in der Mitte geöffnet. Sie ist derzeit eine der größten selbstragenden Kuppel der Welt die aus Betonguß gefertigt wurde. Die Kreisöffnung (Opaino) hat einen Durchmesser von 8,95 m. Hier flutet das einfallende Sonnenlicht das Innere der wunderschönen Tempelhalle mit ihren Altären, den Statuen und Grabmälern. Besuchern wird so eine einzigartige Atmosphäre beschert. Der Kuppelbau diente als Vorbild für die Kuppel des Petersdoms.

Im Pantheon selbst befinden sich die Gräber der beiden Könige Vittorio a Emanuele II. und Kaiser Umberto I. Ebenso finden sich im Pantheon die Gräber des Malers Raffael, des Komponisten Arcangelo Corelli und das Herz von Kardinal Ercole Consalvi. Das Pantheon wurde ab dem 16. Jahrhundert als Grabeskirche für bedeutende Persönlichkeiten genutzt.

Grabmal von König Vittorio Emanuelle II. im Pantheon von der Piazza della Pantheon aus gesehen

Ab dem 6. Jahrhundert verlor das Pantheon seinen Status als Göttertempel und wurde im Jahr 613 nach Christus als Gedenkstätte aller Märtyrer zur S. Maria ad Martyres geweiht. Papst Bonifaz IV. selbst weihte die Kirche ein, ließ dort Gebeine von Märtyrern beisetzen und legte somit den Grundstein für das Fest der Allerheiligen.

Den Eingangsbereich ziert eine große Säulenvorhalle mit 16 monolithischen Säulen. Durch eine 6 m hohe, kunstvoll gestaltete Eingangstür aus Bronze gelangt man in die kreisrunde Tempelhalle des Pantheons. Für den Boden und die Wände des Tempels wurden Marmorplatten, Travertin und Granit verwendet.

Einfache Holzbänke dienen den Besuchern zum Ruhen und zum stillen Gebet

Auf dem Vorplatz des Pantheons, der Piazza della Rotonda, befindet sich der Brunnen Fontana di Pantheon mit dem 6,35 m hohen Obelisken Ramses II., der im Jahre 1711 unter Papst Clemens XI. erbaut wurde.

Fußnah erreichen Sie die Piazza Santa Maria sopra Minerva mit ihren, aus dem 6. Jahrhundert stammenden, Obelisken aus Ägypten. Rundum die Piazzas und das Pantheon findet das Leben statt, hier trifft man sich in Cafes und Restaurants.